Psychotherapie für Kinder- und Jugendliche

Psychotherapie – was ist das eigentlich?

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ist Bestandteil der Heilkunde, die das Ziel verfolgt, Krankheit zu heilen, Gesundheit zu fördern und Leiden zu lindern.

 

Sie beruht auf wissenschaftlich anerkannten Behandlungsverfahren, wie die analytische oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Verhaltenstherapie oder die systemische Familientherapie.

 

Psychotherapie verfügt über ein breites Inventar unterschiedlicher störungsspezifischer Konzeptionen in der Behandlung der vielfältigen psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter.

Die ersten Gespräche

Grundlage der psychotherapeutischen Behandlung ist zunächst die Diagnostik psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter. Dies umfasst in mehreren Gesprächen die eingehende Exploration des Kindes, des Jugendlichen und der Eltern. Falls erforderlich, werden in Abstimmung mit dem Patienten und dessen Eltern auch weitere Bezugspersonen, wie Erzieher oder Lehrer einbezogen.

 

Ziel ist es, ein detailliertes Verständnis von Entstehung und Aufrechterhaltung der Problematik und Störung des Kindes/ Jugendlichen in seiner Familie sowie im Umfeld von Kindergarten, Schule, Freunden zu entwickeln.

 

Auf dieser Grundlage werden dann Therapieziele und die Behandlungsplanung bestimmt. Je nach Fall erfolgt dies gegebenenfalls in Abstimmung mit anderen Behandlern (z.B. Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie). Diagnostik und Behandlung unterliegen der Schweigepflicht. Sollte eine Abstimmung mit Behandlern oder Bezugspersonen erforderlich sein, erfolgt diese nur nach expliziter Entbindung von der Schweigepflicht.

Was passiert in der Therapie?

Die psychotherapeutischen Interventionen werden dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes und den besonderen Lebensumständen, in welche die Störung eingebettet ist, in konkreter Form angepasst.

 

Grundlage ist der Aufbau einer tragfähigen Beziehung und das Schaffen eines Vertrauensverhältnisses.

 

Die Fähigkeiten und Ressourcen des Kindes/ Jugendlichen, aber auch der Eltern werden einbezogen.

 

Ziel ist es, problembezogene bewusste und nicht bewusste Inhalte im Erleben des Kindes verstehend zu begleiten, Konflikte zu bearbeiten, die Entwicklung anzuregen, ein aktives Lernen zu fördern und Veränderungen und Lösungen der Problematik des Kindes in der Familie und ggf. im weiteren sozialen Umfeld herbeizuführen.

Bei einer Psychotherapie ist Geduld erforderlich. Zunächst soll bei den Kindern/ Jugendlichen eine Entlastung erwirkt werden, um danach Zeit für tiefer gehende Veränderungen im geschützten Rahmen zu haben. Im Kontakt mit Bezugspersonen gilt es, Einstellungen und Lebensorganisation im Umfeld des Kindes/ Jugendlichen positiv zu beeinflussen.

 

 

Quelle: bkj, Berufsverband der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten e.V.

www.bkj-ev.de